Der Krönungsweg von Dom zum Kaisersaal im Altstadt Frankfurt.
Kaiserkrönungen
Eine besondere Bedeutung bekam die Gasse jedes Mal, wenn ein neuer Kaiser zu wählen war. Bereits seit 1147 hatte die Mehrzahl der Wahlen in Frankfurt stattgefunden, so dass sich allmählich ein Gewohnheitsrecht herausbildete: Alse man den kiunig kiesen wil, daz sol man tuon ze Frankenfurt.[6] Mit der Goldenen Bulle wurde dieses Recht 1356 ein für alle Mal festgeschrieben. Von 1376 bis 1792 fanden 16 Wahlen in Frankfurt statt. Am Tag der Wahl versammelten sich die sieben Kurfürsten nach einem allgemeinen Läuten der Frankfurter Kirchenglocken im Römer, um ihr Festgewand anzulegen. Von dort begaben sie sich über den Markt in die Bartholomäuskirche, wo sich die Wahl und Ernennung des römischen Königs vollzog. Die anschließende Krönung zum Kaiser fand traditionell in Aachen statt, erst ab 1562 ebenfalls in Frankfurt. Nach der Krönung verließ der Kaiser den Dom und zog wiederum in feierlicher Prozession über den Markt zum Römerberg, wo die symbolischen Erzämter vollzogen wurden und das Volk den neuen Herrscher bejubelte.
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